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14.05.2005: Wagenburgler-Demo in Freiburg
Love or Hate?
Unter dem Motto "Freiräume erhalten und ausweiten" fand auch dieses Jahr eine "Love-or-Hate-Parade" auf Freiburgs Innenstadtring statt. Im Demoaufruf war zu lesen: "Selbstverwaltete Kulturzentren, Wagenplätze, kollektive Wohnprojekte etc. sind Orte an denen wir versuchen können ein selbstbestimmtes, herrschaftsfreies, solidarisches Miteinander zu entwickeln. Linke Freiräume sollen keine private Nischen sein, sondern Ausgangspunkt und Struktur für unsere politischen Kämpfe und Aktionen. Sie sollen außerdem einen gewissen Schutz vor rassistischen, faschistischen, antisemitischen und sexistischen Verhaltensweisen bieten."
Diesem Aufruf folgten trotz Regenschauer geschätzte 1000 Leute und machten die Love-or-Hate-Parade zu einem Spektakel. Ein massives Polizeiaufgebot - vermutlich war das Verhältnis Demoteilnehmer vs. Polizei 1 : 1 oder noch "besser" zu Gunsten der Polizei - begleitete die Parade. Auffallend dabei war, dass es wohl Bestandteil der Polizeiausbildung sein muss, ein grimmiges Gesicht zu machen. Trotzdem verlief die Veranstaltung weitgehend friedlich - zwei Festnahmen wegen Sachbeschädigung waren dem Polizeibericht zu entnehmen, ansonsten keine besonderen Vorkommnisse.
Die Zeitung "Der Sonntag" bezeichnet die Veranstaltung "als eine Mischung aus Party und Demonstration. Und in der Tat wurden zwar die politischen Botschaften von Wagenburglern, Punks und linker Gruppierungen in Transparenten und Redebeiträgen transportiert; ansonsten standen aber Musik, Ironie und Alkohol im Mittelpunkt." Das private ist politisch - das politische privat - unter diesem Aspekt, der einer bürgerlichen Presse wie dem "Sonntag" wohl verborgen geblieben ist, war es also eine Demonstration die durchaus die Botschaften transportiert hat. Warum muss es bei einer Demonstration immer bierernst zugehen?
jh
Ein wenig erinnerte die Love-or-Hate-Parade schon an einen Karnevalsumzug
"Freiräume statt Miethaiträume" - ein gelungener Themenwagen
Vereinzelt mischten sich auch Gegendemonstranten unter
Massives Polizeiaufgebot - jedeR DemonstrantIn hatte seineN eigeneN "BetreuerIn"
Am besetzten Rektorat der Uni vorbei - eine Wagenburg aus Polizeiwagen verhinderte den Zusammenschluss der DemonstrantInnen
"Punk's not dead" - aber der Iro vielleicht ein bisschen zu asymmetrisch?
Immer alles im Blick: Mit zahlreichen Kameras hielt die Polizei alles im Bild fest, was auf der Demonstration passierte. Rechts im Bild die große Ausnahme: ein lachender Polizist - er hatte wohl die Körperbeherrschung verloren und vergaß das erlernte strenge Gesicht zu machen.
Laurenz Meyer, Mathegott!
"Versprochen durch die Ich-AGs waren 500.000 neue Existenzgründungen. Herausgekommen sind 180.000. Das ist weniger als ein Drittel."
Laurenz Meyer, CDU-Generalsekretät auf einer Pressekonferenz am 5. Oktober 2004
jh