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  Archiv · Nr. 3 · 1. Jhg. · 20. Mai 1998

Archiv / Ausgabe 3 / Inland


Der Untergang der "MS Chaos Campus"

Am 10. Juni 1998 findet die größte FH-Fete, der Chaos Campus, zum vierten Mal statt. Neben dem Urbanoptikum, der Architektenfete, ist das vom AStA organisierte Fest auch eines der bekanntesten. Doch während die zukünftigen „Häuslebauer" ihre Veranstaltung Jahr für Jahr durch ein ruhiges Gewässer steuern, treibt der Chaos Campus immer mehr von seinem ursprünglichen Ziel ab.
Untergang

Damals wollten EE-Fachbereichssprecher eine ganz andere Fete organisieren. In Zusammenarbeit mit dem Allgemeinen Studierendenausschuß wurde die Idee von einem ganztägigen Kulturfest entwickelt. Dieses Fest sollte sich auch durch einen sozialen Charakter auszeichnen. Und so kam es dann auch. über 1 1/2 Semester wurde dann von vielen Studierenden aus allen Fachbereichen ein Konzept entwickelt.
Als Ort des Geschehens wurde damals der Rosengarten ausgewählt. Bei wunderschönem Wetter wurde das Fest bereits morgens eröffnet. Die anwesenden Studierenden konnten sich neben dem obligatorischen Faßbierausschank an vielen Kleinkunstdarstellern, zahlreichen exotischen Speisen und einer Live-Band erfreuen. Abends ging es dann im Stile einer normalen FH-Fete weiter. Mit dieser produktionstechnisch aufwendigen Veranstaltung wurde ein Gewinn von 5.000,- DM erzielt. Dieser wurde dem AK Asyl, einer Hilfsorganisation für Asylbewerber, die von keiner staatlichen Einrichtung gefördert wird, gespendet.
Ein Jahr später: Viele von den ersten Organisatoren hatten ihr Studium bereits abgeschlossen, und so kam es, wie es kommen mußte, die einstige interdisziplinäre Organisation blieb am AStA als zukünftigen Einzelveranstalter hängen. Als Folge dieser negativen Entwicklung wurde der Kulturanteil des Festes gekürzt. Aus sozialer Sicht konnte aber eine Steigerung erreicht werden. Es konnten über 2.000,- DM mehr verteilt werden. Diesmal wurden Institutionen, die mit der FH Konstanz in Verbindung gebracht werden konnten, berücksichtigt. So freuten sich die Kindergarten-Initiative Krümelkiste, eine Rumänienhilfe und ein Härtefond für Studierende über eine willkommene Spende.
Wieder ein Jahr später fand die dritte Ausgabe im gleichen organisatorischen Rahmen statt. Der einzige Unterschied war, daß der Gewinn nochmals stieg. Leider geriet hier der soziale Aspekt in den Hintergrund. Es wurden nur noch 5.000,- DM gespendet. Nutznießer der damaligen Regelung war das Studierendencafe „Endlicht".
Und Heute? Fest steht, daß der Chaos Campus am 10. Juni 1998 wieder stattfindet. Aber in welcher Form? Im Vorfeld hat sich bereits herauskristallisiert, daß die studentischen Vertreter aus personellen Engpässen nicht mehr in der Lage sind, ein ganztägiges Fest zu organisieren. Deshalb wollte man in diesem Semester nur noch ein Sommerfest ohne Abendveranstaltung anbieten. Dafür wird allerdings die Kultur nicht mehr zu kurz kommen. In der letzten Woche kam dann aber doch noch die Rettung für einen richtigen Chaos Campus. Es haben sich ein paar BWLer bereiterklärt die Abendveranstaltung zu übernehmen. Ein Wehrmutstropfen bleibt: Von den „ökonomischen Hochschullehrlingen" wird wohl keine Spende für einen guten Zweck zu erwarten sein.


 
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