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Schröder jetzt noch viel offizieller Kandidat
Die SPD macht Schröder zum Kanzlerkandidaten. Schön, die logische Schlußfolgerung aus seinen Wahlsieg am 1. März in Niedersachsen. Aber: ist Schröder wirklich eine Alternative? Der geneigte SPD-Wähler hätte wohl lieber Lafontaine an seiner Stelle gesehen. Lieber ein knapperes Wahlergebnis mit Lafontaine als ein sicheres Ergebnis für Schröder, und dann ändert sich doch nicht vieles. Schröder - der bessere Kohl.
Aber auch hier steckt eine Chance. Sollte es für rot-grün am Abend des 27. Septembers reichen, zweifelt eigentlich niemand ernsthaft daran, daß diese Koalition auch zustande kommen wird. Dafür ist nun wieder Lafontaine ein Garant.
Die beiden Kanzler-Helmuts (Schmidt und Kohl) waren sich in einem Gespräch der „Zeit", das am 13. April in der ARD gesendet wurde, einig: Es ist für einen Kanzler einfacher, wenn er auch den Parteivorsitz innehat. Das wird - und siegt Schröder noch so grandios - mit der derzeitigen SPD nicht passieren. Und das ist gut. Oscar ist der Garant dafür, daß es nach der Wahl auch einen tatsächlichen Politikwechsel geben wird, nicht nur einen Kanzlerwechsel.
Und so werden viele, mit Bauchschmerzen zwar, Schröder wählen und auf Lafontaine hoffen.
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