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  Archiv · Nr. 1 · 1. Jhg. · 25. März 1998

Archiv / Ausgabe 1 / Kommentar

Benzin bald teurer als Bier?
Sprit bald teurer als Sprit?

Von allen Seiten kam heftige Kritik, als die Bündnisgrünen auf ihrem Wahlparteitag beschlossen, den Benzinpreis innerhalb von zehn Jahren auf fünf Mark pro Liter zu erhöhen.
Aber was daran tatsächlich schlimm sein soll, kann niemand so recht erklären; denn: verbraucht ein Auto zur Zeit noch 10l auf 100km kostet das Benzin ungefähr 15 Mark. In zehn Jahren ist das Drei-Liter-Auto sicherlich realisiert, so daß der Preis für 100km dann auch nicht höher ist. Ganz im Gegenteil, bedenkt man die Inflationsrate, wird’s sogar billiger. Abgesehen davon, ist es erklärtes Ziel der Grünen, das Geld nicht etwa für Flugzeuge oder auch Photovoltaikanlagen auszugeben, sondern vielmehr die BürgerInnen über gesenkte Sozialversicherungsbeiträge auf der anderen Seite zu entlasten. Ferner soll dir Mineralölsteuer abgeschafft werden, so daß man fürs Autofahren tatsächlich nur noch dann bezahlt, wenn man auch tatsächlich fährt.
All die Kritiker neigen zu einer undifferenzierten HintzeBetrachtungsweise, dabei weiß jeder, daß im Falle eines Wahlsieges von rot-grün nicht in der Wahlnacht oder in der darauffolgenden Woche der Benzinpreis auf 5,- Mark angehoben wird.
Die beste Kritik bringt die CDU - mangels eigener Programmatik - an: Pastor Generalsekretär Hintze verkündet am 13. März, daß die CDU eine Kampagne gegen Grüne Benzinpreisvorstellung fahren wird. Einen Tag später äußert sich Angela Merkel, Landesvorsitzende der CDU Meck-Pomm und Bundesumweltministerin, daß der Weg einer Benzinpreiserhöhung schon richtig sei, allerdings wäre es töricht, so etwas im Wahlprogramm festzuschreiben. Also Bezinpreiserhöhung ja, aber bloß nicht im Wahlkampf offen dafür streiten.
Da sind die Grünen eben doch noch ein Stück ehrlicher.


 
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